The Curse

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Schemen und Schatten: Regisseurin Maria Kaur Bedi und Satindar Singh Bedi dokumentieren ihren Kampf gegen den Alkohol, ohne ihr Gesicht zu zeigen. (Vinca Film)

 

Filmen als Selbsttherapie


Liebe kann auch ein Fluch, eine Plage (Curse) sein. Die Bernerin Maria Kaur lernt den Inder Satindar Singh Bedi in Zürich kennen. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern: Er ist Alkoholiker. Diese Sucht prägt ihn seit Kindesbeinen an. Schicht um Schicht erfahren wir Satindars Geschichte, Abhängigkeit und Alkoholbegierde, die er quasi mit der Muttermilch aufgesogen hat. Maria ist hin und her gerissen zwischen Zuneigung und Verzweiflung, Liebe und Wut. Sie stellt ihn vor die Bedingung: Der Alkohol oder ich.

Schonungslos schildern beide ihre belastete Beziehung: Verliebtheit, Vertrauen, Versprechen, Verfehlungen. Sie versucht, dieser Krankheit auf den Grund zu gehen, auch um ihre Liebe zu retten. Diese Suche führte sie von Satindars Kindheit mit einer alkoholkranken Mutter bis in die Gegenwart. Ganz bewusst vermeidet Maria Kaur Bedi, seit letztes Jahr mit Satindar verheiratet, sich ins Bild zu setzen. Wir sehen nur Silhouetten, Schemen, Schatten. Zuschauer sollen sich selbst ein Bild machen. Das Schattenspiel hat Wirkung, begleitet von Texten, die wie ein Tagebuch die Episoden begleiten, erläutern, erhellen und teuflisch in Frage stellen. Auch wenn der Dokumentarfilm therapeutisch motiviert ist, weist er über die persönliche Ebene hinaus, hofft die Filmerin Maria Kaur Bedi. Sie möchte mit diesem Film anderen Hoffnung machen.
 

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Schweiz 2022      
82  Minuten

Buch, Kamera und Regie: Maria Kaur Bedi

Mitwirkende: Maria Kaur Bedi, Satindar Singh Bedi
 

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