Der grossformatige, grossartige Katalog
«Gerhard Richter – Landschaft» mit 220 Seiten und rund 190 Abbildungen kostet 48 Franken.
Gerhard Richters Arbeit «Acht Lernschwestern» (1966) wird ab Oktober 2021 im Kunsthaus-Erweiterungsbau zu sehen sein.
EmpfehlenswertAls Einstieg in Gerhard Richters Werk eignet sich der Grossband
«Richter» von Klaus Honnef in der Reihe Taschen, Band 200 in der Kleinen Reihe Kunst.
Das Buch mit zahlreichen Abbildungen endet mit der Installation «Zwei graue Doppelspiegel für ein Pendel», 2018 in der Dominikanerkirche zu Münster, Westfalen. Die letzten Arbeiten Richters von 2019, die Chorfenster für die Benediktinerabtei St. Mauritius in Tholey, Saarland, sind nicht erfasst.
Der Journalist Jürgen Schreiber stiess auf eine unheimliche Familiengeschichte, recherchierte akribisch und schildert die tragische Geschichte Mariannes, der Tante Gerhard Richters, und seines früheren Schwiegervaters Prof Dr. Heinrich Eufinger, SS-Leiter einer Frauenklinik in Dresden, in der die Nazis unzählige Menschen sterilisiert und ermordet haben (Euthanasie).
Ein erschütternder Bericht:
«Ein Maler aus Deutschland. Gerhard Richter – Das Drama einer Familie», Piper Verlag, 6. Auflage 2021. Gerhard Richter wusste nichts von den historischen Nazi-Hintergründen seines Schwiegervaters, als er Porträts von eben diesem SS-Obersturmbannführer Heinrich Eufinger und Tante Marianne 1965 malte. Eufinger wurde nie zur Rechenschaft gezogen und starb 1988, hoch geachtet im Alter von 94 Jahren. Schreibers erschütternder Bericht rollt ein menschenverachtendes mörderisches Kapitel deutscher Geschichte auf, das lange Zeit totgeschwiegen wurde.
Der Stoff wurde 2018 von Florian Henckel von Donnersmarck mit Tom Schilling, Sebastian Koch und Paula Beer verfilmt.
«Werk ohne Autor» lehnt sich an Richters Familiengeschichte an, erzählt von Richters Werdegang und Aufstieg in Düsseldorf, und nimmt einige Veränderungen vor. Gleichwohl ein packender erschütternder Spielfilm.
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Veröffentlicht April 2021