«Tough» von Jennifer Zheng (GB 2016) aus der Sektion SCHUHE, HEMD UND 100 LIRE «Heimat im Herzen» (Bild: FANTOCHE)


17. Festival für Animationsfilme in Baden

Fantoche 2019: Migration und Heimat

Zum 17. Mal trifft sich die nationale wie internationale Animationswelt in Baden. An elf Locations präsentiert Fantoche ausserordentliche Animationsfilme – vom 3. bis 8. September 2019. Natürlich stechen 20 Langfilme hervor, ebenso interessant sind die Wettbewerbe, animierten Dokfilme, Kinderfilme und die Sektion «Schuhe, Hemd und 100 Lire» zum Thema Migration.

Am Anfang steht die Hoffnung, die Heimat zu verlassen, aufzubrechen und ein neues Leben zu beginnen. Von Sehnsuchtsorten, vom Ankommen und Heimat im Herzen erzählen Filme wie «Ah, America» (Ungarn 1984), «Chinti» (Rumänien 2012) oder «The Kiosk» (Schweiz 2013). Schüler und Schülerinnen der Mittelschule etwa setzten sich mit Migrationsgeschichten in selbst produzierten Animationsfilmen auseinander: «Spurensuche».

Fünf Animé-Abenteuer aus Japan stechen hervor: «Ride Your Wave» (2019), eine Liebesgeschichte übers Surfen, «Penguin Highway» (2018), ein Abenteuerfilm um Pinguine, «Mirai» (2018), ein Film über Eifersucht zwischen Bruder und Schwester, «I Want to Eat Your Pancreas» (2018), ein Jugendrama, oder «Children oft he Sea» (2019), ein Film, in dem ein Mädchen Erfahrungen in einem Aquarium macht.

Andere Langfilme befassen sich Alpträumen und Gemälden («Ruben Brandt, Collector», Ungarn 2018), mit Leben in Kabul («Les Hirondelles de Kaboul», Frankreich 2019), mit dem Prozess gegen Nelson Mandela («The State Against Mandela and the Others», Frankreich 2018) oder mit Kriegsverbrechen und sexuelle Gewalt («Zero Impunity», Frankreich 2018). Der Film «Black is Beltza» (2018) aus Estland ist ein actionreicher Politthriller, er führt vom Baskenland über Kuba bis nach Algerien. Spannend sind auch jeweils die Making-ofs mit Regisseur Milorad Krstić bei «Ruben Brandt, Collector» oder dem Schweizer Animator Simon Otoo beim Abenteuer «How to Train Your Dragon: The Hidden World» (USA 2019).

Aktuelle Schweizer Animationsarbeiten sind vor allem im nationalen Wettbewerb zu sehen, dazu kommt der internationale Wettbewerb in fünf Blöcken. Ergänzt wird die Competition mit dem Kinderfilm-Wettbewerb und rund zwei Dutzend Werken. Besonderes Augenmerk gilt in diesem Jahr dem Tessiner Schaffen. Unter dem Titel «La Svizzera Italiana Animata» werden diverse Arbeiten gezeigt – teilweise erstmals in der Deutschschweiz –, die im Auftrag des Tessiner Fernsehens (RSI) in den Siebziger- und Achtzigerjahre entstanden sind oder später von Tessiner Künstlern im Ausland kreiert wurden. Workshops, die Retrospektive Joanna Priestly, Beiträge der Filmakademie Baden-Württemberg und andere Sonderaufführungen («Waltz With Bashir», 2008) runden das vielseitige Fantoche-Programm ab. Ausserdem präsentiert Lorenzo Matotti Bilder seines neusten Films «La fameuse invasion des ours en Sicile» in der Galerie DoK. Sein Werk ist auch in Baden zu sehen ist, ein Film um den Bärenkönig, sein Volk und Menschen. Viel Spass beim Entdecken!

INFORMATIONEN:
www.fantoche.ch




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Veröffentlicht September 2019