Simpel

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Ausbrechen und aufbrechen: Ben (Frederick Lau) kümmert sich um seinen behinderten Bruder Barnabas (David Kross) und nimmt Reissaus. (DCM Film)



Einmal Brüder, immer Brüder


Der eine hat zu viel, der andere zu wenig – Energie, klaren Verstand, Überblick. Ben (Frederick Lau) hütet seinen geistig behinderten Bruder Barnabas (David Kross), «Simpel» genannt, wie seinen Augapfel – meistens. Simpel ist ein Kind geblieben und liebt sein Kuscheltier, «Monsieur Hasehase», über alles. Die beiden ostfriesischen Brüder geraten jedoch in die Bredouille, als ihre Mutter stirbt und Simpel «versorgt», also in ein Heim gesteckt werden soll. Das Brüderpaar nimmt Reissaus nach Hamburg und will – so der Traum – als Seemänner anheuern. Ben – seiner Sache alles andere als sicher – sucht den Vater David (Devid Stresow), der sich vor 15 Jahren abgesetzt und eine neu Familie gegründet hat. Doch der drückt sich wie gehabt. Die Flucht eskaliert…

Regisseur Markus Goller gelingt es, dass sein Roadmovie (nach dem Jugendroman von Marie-Aude Murail) nicht allzu sehr ins Sentimentale oder in Sozialkitsch abdriftet. Das ist auch den Hauptdarstellern, allen voran David Kross als Simpel, zu verdanken. Der Film über Brüderschaft und Nächstenliebe, Verzweiflung und Verantwortung ist rührend, tragisch und komisch zugleich, herzhaft und amüsant. Ein grosses Plädoyer für Füreinander und Liebe.



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Deutschland 2017
113 Minuten

Regie: Markus Goller
Drehbuch: Dirk Ahner
Kamera: Ueli Steiger

Darsteller: David Kross, Frederick Lau, David Berton, Annette Frier


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