Mother’s Instinct

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Blond und brünett: Die Nachbarinnen Alice (Jessica Chastain, rechts) und Céline (Anne Hathaway) scheinen die dicksten Freundinnen zu sein, bis ein Unfall sie aus der Bahn wirft. (Ascot-Elite)

 

Monster Mutter – oder zwischen
Wahn und Wirklichkeit

 
Ein amerikanische Vorstadtidylle in den Sechzigerjahren. Man hat sich gern, besonders die Nachbarinnen Alice (Jessica Chastain) und Céline (Anne Hathaway). Die brünette Céline und die blonde Alice sind die dicksten Freundinnen. Beide haben einen Sohn.

Eines Tages kraxelt Max auf dem Balkon herum, um ein Vogelnest zu installieren. Alice beobachtet ihn, warnt, will helfen. Zu spät. Der neunjährige Junge stürzt ab und seine Mutter ins Verderben. Sie gibt Alice die Schuld, versteift sich in Vorwürfe und Verdächtigungen. Trost oder Verzweiflung – sie nähert sich Theo (Eamon O’Connell), dem Nachbarsohn, gewinnt dessen Vertrauen, seine Zuneigung. Alice ist machtlos.

Aus dem Drama entwickelt sich ein Psychothriller. Olivier Masset-Depasse verfilmte bereits 2018 den Roman «Mutterinstinkt» (Derrière la haine, 2012) von Barbara Abel. Das amerikanische Remake «Mother’s Instinct» vom Franzosen Benoît Delhomme gewinnt dem Stoff nichts Neues ab. Für Kenner kalter Kaffee – abgesehen von den Akteurinnen.

Anne Hathaway als Brünette und Jessica Chastain als Blondine bieten ein exzellentes durchtriebenes Spiel. Wer ist das Opfer, wer das Monster in diesem Wechselspiel zwischen Wahn und Wirklichkeit, Mutterinstinkt und Manipulation? Am Ende steht fest: eine Mutter gewinnt. Insgesamt setzt die durchschaubare Thriller-Tragödie auf zu viele Klischee, wartet aber mit einem perfiden Ende auf.

 
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USA 2024  
94 Minuten

Regie: Benoît Delhomme
Buch: Sarah Conradt
Kamera: Benoît Delhomme
 
Darsteller: Jessica Chastain, Anne Hathaway, Josh Charles, Anders Danielsen Lie, Eamon O’Connell
 

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