Avatar – The Way of Water

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Eine phantastische Welt wird durch fremde Ausbeuter, sprich Sky People (Menschen), bedroht: Die Bewohner von Pandora setzen sich über und unter Wasser zur Wehr.  (Disney)

 
 

Keine blauäugige Phantasie

 
Nach dem Sensationserfolg vor 13 Jahren tauchen die blauen Wesen vom Planeten Pandora wieder auf. Schöpfer James Cameron hat sie wiederbelebt – für sagenhafte 350 Millionen US-Dollar. Und wie «Variety» vermeldete, prognostizieren Fachleute allein in China einen Umsatz von über 350 Millionen Dollar Umsatz für die Fortsetzung «Avatar: The Way of Water». Die Rechnung von Cameron («Terminator 2», «Titanic») könnte aufgehen. Er arbeitet bereits an «Avatar» und den Folgen 3 bis 5. Die Nachfrage ist auch bei uns gross. In der ersten Woche spielte das neuste Cameron-Werk in der Schweiz rund drei Millionen Franken ein, in den USA bis dato 134 Millionen Dollar und weltweit über 434 Millionen US-Dollar. Die Hoffnungen der Kinobranche, die unter Besucherrückgängen ächzt und leidet, scheinen sich zumindest im Fall «Avatar» zu erfüllen.
 
Um es vorweg zu sagen: Das Phantasie-Spektakel «Avatar: The Way of Water» ist ein Seh-Ereignis – sowohl über als auch unter Wasser. Dazu bedarf es nicht einmal besonderer Vorkenntnisse, auch wenn irdische Gestalten und blaublütige Wesen aus dem ersten Teil im wahrsten Sinn des Wortes auftauchen. Sigourney Weaver (73) beispielsweise, die als Wissenschaftlerin Grace im ersten Film dran glauben musste, wurde wiederbelebt und agiert nun als 14-jährige, rebellische Kiri, Adoptivtochter der Sullys. Raffinierte Technik macht’s möglich, und vieles mehr.
Jake Sully (Sam Worthington) alias Toruk Makto ist ein Mensch, der in der Hülle eines Avatars weiter existieren kann und zum Na’vi wurde. Er lebt mit seiner Familie im paradiesischen Dschungel des Planeten Pandora. Seine Frau, die Na’vi Neytiri (Zoe Saldana) sowie die Kinder Lo’ak (Britain Dalton), Neteyam (Jamie Flatters) und Tuktirey «Tuk» (Trinity Bliss) sind bedroht. So entschliesst sich Sully, mit seinem Clan samt adoptiertem Menschenkind Javier «Spider» (Jack Champion) und Kiri (Weaver) zu Riffbewohnern, dem Stamm der Metkayina, zu fliehen. Anführer Tonawari (Cliff Curtis) und seine Frau, die schwangere Ronal (Kate Winslet), nehmen sie nach anfänglichem Zögern auf. Die Asylanten freunden sich mit den Riffbewohnern und Begebenheiten an, speziell mit dem Leben und der Jagd (Tauchen) unter Wasser. Lo’ak schliesst Freundschaft mit Metkayina Rotxo (Duane Evans jr.) und einem ausgestossenen Tulkun, einem walähnlichen Meeresgiganten, der höchst intelligent und fähig ist zu komponieren.
Raffgierige Menschen («Sky People») unter Leitung des Kapitän Mick Scoresby (Brendan Cowell) wollen die Tulkun-Meeresungetüme erbeuten, um an deren Hirnmasse zu kommen. Beauftragte der Organisation RDA sollen Pandora ausbeuten. Der geklonte Colonel Miles Quaritch (Stephen Lang) führt die Klontruppe an und einen persönlichen Rachefeldzug. Er will den Avatar Jake Sully erledigen.
 
Über drei Stunden dauert das schillernde Phantasieabenteuer über und unter Wasser. Vor allem im letzten Drittel artet das epische Fluchtunternehmen in gigantische Schlachentaction aus. Dabei gehen Dörfer in Flammen auf, werden Helikopter und andere Flugkörper abgeknallt und zuletzt geht auch noch das Forschungs-Jagdschiff unter. Camerons «Titanic» lässt grüssen. Doch Unterwasserfahrten, die Luftaktionen mit einzigartigen Kreaturen wie den Ikranen, riesigen albatrossartigen Vögeln (Ikarus lässt grüssen!), und eine phantastische Pflanzen-Tier-Welt fesseln und entschädigen. Das neue Ultra-HFR-3D-4K-Projektionssytem Cinity in gewissen Zürcher Arena- und Genfer La Praille-Kinos optimieren das Seherlebnis. Fraglos bietet «Avatar 2» in 3D mehr als ein visuelles Spektakel. Es greift auch Themen wie Flüchtlinge, Ausbeutung, Zerstörung der Natur und Tierwelt auf. Nicht zuletzt ist die «Avatar»-Fortsetzung auch ein Familiendrama und alles andere als blauäugig. Fortsetzung folgt.


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USA 2022    
193 Minuten

Regie: James Cameron
Buch: Cameron, John Friedman

Darsteller: Sam Worthington, Zoe Saldana, Stephen Lang, Sigourney Weaver, Jamie Flatters, Britain Dalton, Trinity Bliss, Jack Champion, Cliff Curtis, Kate Winslet
 

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