Tomb Raider

2018_03_Tomb_Raider_007jpg

Knackig und unverwüstlich: Alicia Vikander wird zur Super-Game-Akteurin Lara. (Fox-Warner)


Lehrzeit für Lara


Starke Frauen braucht das Land, meint wohl auch Hollywood, und lässt Lara Croft auferstehen. 15 Jahre nach Angelina Jolie (2001 und 2003) rennt, robbt, schlägt, hangelt und schiesst sich Alicia Vikander mit Pfeil und Bogen durch Dschungel und Höhlen. Wie einst Indy, der Archäologie-Abenteurer, und Vorgängerin (Jolie) zeigt die neue Lara den bösen Buben, Göttern und Gelehrten, was eine Harke ist. Eben noch beim Boxtraining, wo sie schwere Schläge einstecken muss, und als wieselflinker Velokurier in London unterwegs ist, muss sich Lara mit dem Erbe ihres Vaters, Lord Richard Croft, herumschlagen, der seit sieben Jahren verschollen ist und nun für tot erklärt werden soll. Wie der Zufall (oder das Drehbuch) so will, stösst sie auf Vaters heimliche Dokumente, die sie eigentlich vernichten soll. Der abenteuerlustige Lord ist nämlich auf einen gefährlichen Mythos und die Todesgöttin Himiko gestossen, die auf einer schier unzugänglichen japanischen Insel im Grabmal, tief in einem Berg, auf Erweckung wartet. Richard Croft (Dominic West), Unternehmer und Weltenforscher, wollte die Welt retten. Und nun…? Lara und die Zuschauer ahnen es, der Lord lebt. Und Lara versucht, Mathias Vogel (Walter Goggins), böser Handlanger der teuflischen Ausbeuterorganisation Trinity, das Handwerk zu legen und gestrandete, versklavte Menschen zu befreien.

Man kann sich gut vorstellen, wie die drahtige Lara trotz Verletzungen und Blessuren wie eine Action-Furie kämpft und killt. Manche sehen in ihr eine Heldin nicht ohne Schwächen, weil sie auch mal verliert und Tränen verdrückt. Vor allem aber ist diese Lara Croft die Ausgeburt eines Videogames. Die Super-Game-Figur wird von der Schwedin Alicia Vikander (Oscar für «The Danish Girl») drahtig verkörpert, olympiareif trainiert, und ist agil wie eine Gazelle. Wer an solchem Action-Abenteuer-Spass findet, wird vom norwegischen Regisseur Roar Uthaug bedient – mit Power und Gewalt. Auf Sinn und Zweck und Hirn kommt es dabei nicht an, nur auf Lust nach Action, die demnächst mit einer Fortsetzung befriedigt werden soll. Lord Croft scheint zwar tot zu sein oder doch nicht? Doch die perfide Drahtzieherin düst bereist zu neuen Taten. Lara, sei wachsam, es gibt keine Ruhepause.



3_Star_Lionjpg

USA 2018
118 Minuten

Regie: Roar Uthaug
Drehbuch: Geneva Robertson-Dworet, Alastair Siddons, Evan Daugherty
Kamera: George Richmond

Darsteller: Alicia Vikander, Dominic West, Walter Goggins


Zurück