La Gomera

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Wer spannt mit wem zusammen, und wer überlistet wen? Der zwielichtige Polizist Cristi (Vlad Ivanov) gerät zwischen die Fronten und zwei Frauen. Arrangiert er sich mit der verführerischen Gilda (Catrinel Marlon)? (Filmcoopi)



Gauner begaunern Gauner


Von der Kanareninsel Gomera bis Singapur: Das perfide Gaunerstück des Regisseurs Corneliu Porumboiu spannt den Bogen weit. Der Filmtitel «La Gomera» ist dabei ebenso so wichtig (oder auch nicht) wie die Pfeifsprache El Silbo, die von Mafiosi angewandt wird. Der rumänische Regisseur Corneliu Porumboiu tischt ein vertracktes Gauner- und Gendarmspiel, bei dem man nicht sicher ist, wer auf welcher Seite steht, wer gut und wer böse ist – wenn diese Einteilung hier überhaupt Sinn macht.

Der korrupte rumänische Polizist Cristi (Vlad Ivanov) wird nach Gomera gelockt, um dort die lokale Pfeifsprache El Silbo zu lernen. Diese dient Mafiosi, sich untereinander zu verständigen und akustische Überwachung etwa durch die Polizei auszutricksen.
Besagter Cristi soll den rumänischen Matratzenfabrikanten und Geldwäscher Zsolt (Sabin Tambrea), der verpfiffen wurde, aus einem Gefängnis in Bukarest befreien. Denn dieser Gauner weiss scheinbar allein, wo 30 Millionen Euro Drogengeld versteckt sind. Da haben freilich nicht nur Mafiosi und die Polizeichefin Magda (Rodica Lazar) ihre schmutzigen Finger im Spiel, sondern auch die verführerische Gilda (Catrinel Marlon), Geliebte des Drogenbosses. Das führt nur zu allerlei Komplikationen, Finessen und Wendungen, letztlich zu komplizierten Verhältnissen. Gauner begaunern sich gegenseitig – das ist unterhaltsam und schelmisch-kriminell.
Dazu gehört auch das Gaunergezwitscher El Silbo, das ein Gag, aber im Grunde genommen überflüssig ist.

Als kleine Orientierungshilfe für den verwirrten Zuschauer bietet Regisseur Porumboiu acht Kapiteltitel, die wichtige Figuren oder Figurationen betreffen – von Gilda über Il Silbo und Zsolt bis Magda und Cristi. Das grosse Finale findet in Singapur, in der illuminierten Garden Show statt. Ein amüsantes visuelles Ausrufezeichen. Zu erwähnen sind auch diverse Songs wie Ute Lempers «Mackie Messer» und Iggy Pops « Passenger». Seh- und hörenswert allemal.


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Rumänien/Frankreich 2019  
97 Minuten

Buch und Regie: Corneliu Porumboiu
Kamera: Tudor Mircea

Darsteller: Vlad Ivanov, Catrinel Martlon, Rodica Lazar, Antonio Buil


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