Konfrontation mit altem Kumpel: Heimkehrer Felice (Pierfrancesco Favino) erfährt, dass sein Schulfreund Oreste (Tommaso Ragno, oben) zum Mafiaboss aufgestiegen ist. (Xenix Film)
Fatale Freundschaft
Ein Mann kehrt in seine Heimatstadt Neapel zurück – nach 40 Jahren Abwesenheit. Felice Lasco (Pierfrancesco Favino) hat viele Jahre im Libanon und Südafrika verbracht, zuletzt in Kairo. Jetzt kehrt er heim – in seine Heimatstadt Neapel, auch weil seine Mutter todkrank ist und er sie pflegen will. Er saugt die Heimatluft förmlich auf, erlebt das Quartier Sanità, in dem er aufgewachsen ist, neu. Er freundet sich mit dem liberalen Pater Luigi Rega (Francesco Di Leva) an, der Jugendliche betreut und versucht, ihnen Halt und Hort zu geben.
Doch Felice treibt neben Nostalgiegefühlen etwas anderes an: Er sucht Kontakt zu seinem Jugendfreund Oreste. Raffaele (Nello Macia), ein Vertrauter seiner Mutter, teilt er seine Absicht mit. Sie waren dazumal eine verschworene Gemeinschaft, haben auch einen Einbruch begangen, bei dem der Besitzer einer Tischlerei ums Leben gekommen ist. Doch nun ist Oreste (Tommaso Ragno), der Boss einer kriminellen Gang, eben der Camorra. Ein gefürchteter Mafioso, der aus dem Hintergrund agiert. Raffaele warnt ihn vor einer Begegnung, einer Konfrontation. Auch der Priester Don Luigi will ihn vor der tickenden Zeitbombe Oreste schützen, doch Felice will es wissen, will sich mit seiner Vergangenheit versöhnen …
Basierend auf dem Roman (2016) des Neapolitaners Ermanno Rea (1027–2016), hat Mario Martone ein stimmiges, melancholisches Drama über Schuld und Sühne, Rückkehr und Reflexion inszeniert – mit einem überzeugenden Pierfrancesco Favino als Heimkehrer, der einen Kreis schliesst.
Italien 2022
117 Minuten
Regie: Mario Martone
Buch: Martone, Ippolita di Majo
Kamera: Paolo Carnera
Darsteller: Pierfrancesco Favino, Sofia Essaidi, Nello Mascia, Francesco Di Leva, Tommao Ragno
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