Die Schöpfer des kleinen Nick: Den Zeichner Jean-Jacques Sempé und den Autor René Goscinny verband eine lebenslange Freundschaft. (Ascot Elite)
Prima Partnerschaften
Eine wunderbare Verquickung – der Sprössling spricht mit seinen Schöpfern. Und das kam so im Zeichentrickfilm «Der kleine Nick erzählt vom Glück». Die Freunde Jean-Jacques Sempé, Zeichner, und René Goscinny, Autor, sitzen zusammen, um eine Bildergeschichte für eine Sonntagszeitung zu erfinden. Ein keckes Kerlchen muss es sein im Paris der Fünfzigerjahre. Aber wie sollte er heissen, wie seine Eltern aussehen? Goscinny schnappte einen Schriftzug auf: Nicolas. Daraus wurde «Le petit Nicolas» (eingedeutscht: «Der kleine Nick»). Der Clou: Nicolas/Nick führt quasi ein Eigenleben, begleitet und berät seine Väter. Mal hockt er auf dem leeren Zeichenblock, mal auf der Schreibmaschine. Natürlich erleben wir ihn auch in seinem Viertel bei seinen Unternehmungen und Streichen, aber auch bei einem Kinobesuch mit René, Erlebnisse im Ferienlager und viel mehr.
Die Perspektiven wechseln: Mal skizziert der Film die Autorenebene, mal die Comicgeschichten mit dem kleinen Schelm, natürlich alles im Sempé-Stil. Eine quietschfidele und schlüssige Vernetzung, die wunderbar in diesem Zeichentrickfilm funktioniert. Das Drehbuch dazu schrieben René Goscinny und Anne, Tochter des 1977 verstorbenen Autors. Sie hat auch ein herzhaftes Buch zum Film geschrieben, ganz im Stil ihres Vaters: «Der kleine Nick und das grosse Glück. Die Geschichte der Freundschaft von Goscinny & Sempé» (Diogenes Verlag 2022). Hier kann man quasi den Animationsfilm nachlesen.
René Goscinny, das wissen belesene Comicleser, ist auch (Text-)Vater von «Lucky Luke» und dem unverwüstlichen Gallier «Asterix». «Nicolas/Nick» ist ein Kinderbuchklassiker, der bis heute Charme und Reiz besitzt. Der Griff zum Buch kann hier wirklich «grosses Glück» bedeuten.
Frankreich 2022
86 Minuten
Regie: Amandine Fredon und Benjamin Massoubre
Buch: Anne und René Goscinny
Stimme (im Original): Alain Chabat (Goscinny), Laurent Lafitte (Sempé), Simon Faliu (Nick)
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