6 Días en Barcelona

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Drei in der Klemme: Valero (Valero Escolar), Moha (Mohamed Mellari) und Pep (Pep Sarrà) suchen den gemeinsamen Nenner. (Prosafilm/Xenix)



 

Wenn es menschlich klemmt …


Sie werden gerufen, wenn es klemmt irgendwo im Haushalt, im Waschsalon oder sonstwo: Klempner. Sie bilden eine Arbeitsgemeinschaft in Barcelona und müssen sich zusammenraufen. Der Neue aus Marokko stört den Gruppenchef. Valero (Valero Escolar) ist ein bärbeissiger Typ, der den Neuen im Trio, Moha (Mohamed Mellari), beargwöhnt und fast feindselig behandelt. Der alte Pepo (Pep Sarrà), der kurz vor der Pensionierung steht, mag den Fremden und versucht zu schlichten. Er hat Mühe. Liegt's am Fremden, am Aussehen? Ist Valero ein Rassist? Die Chefin (Paqui Becerra) will davon nichts wissen. Moha ist geschickt, freundlich und findet einen guten Draht zu den Kunden, aber auch alten Knacker Pepo. Tag um Tag kommen sich die beiden Kontrahenten bei Elektro- oder Sanitärarbeiten näher. Miesepeter Valero weicht auf, erkennt allmählich, dass es angenehmer ist, gemeinsam am selben Strang zu ziehen.

Die sympathische Sozialkomödie «6 Días en Barcelona» wirkt sehr authentisch, auch weil sie alltäglich und zwischenmenschlich daherkommt. Die Katalanin Neus Ballús bringt quasi eigene Erfahrungen ein. Ihr Vater war Klempner und aus dessen Erfahrungsschatz schöpfte die Regisseurin: «Im Laufe der Jahre haben mich die Vorurteile und die Komplexität dieser Situation mit Kunden beeindruckt.» Während drei Jahren hat Ballús mit allen möglichen Arbeitern gearbeitet. Letztlich spielt das Klempner-Trio sich selbst. Der liebenswürdige, direkte und ehrliche «6-Tage-Arbeiterfilm» beschreibt, wie Menschen sich annähern und profitieren können – dank Verständnis und Unvoreingenommenheit.
 

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Spanien 2021  
85 Minuten

Regie: Neus Ballús
Buch: Margarita Melgar
Kamera: Anna Molins

Darsteller: Mohamed Mellali, Valero Escolar, Pep Sarrà, Paqui Becerra
 

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